Buchrezension Liberty 9 -Sicherheitszone von Rainer M. Schröder

"Liberty 9- Sicherheitszone" von Rainer M. Schröder
Dystopie
Gebundene Ausgabe
Verlag cbj
Seitenanzahl: 490
ISBN: 978-3-570-15464-9

Autor:
Rainer M. Schröder wurde in Rostock geboren und ist ein bekannter Autor. Er hat bereits seit über 10 Jahren zahlreiche Bücher veröffentlicht und ist besonders für seine Jugendbücher bekannt.

Buchinhalt:
Kendira lebt in Liberty 9, einem völlig abgeschotteten Valley, in der sogenannte Auserwälte erzogen und trainiert werden.
Diese Jugendlichen, die Electoren genannt werden, haben zwar keine Arbeit im herkömmlichen Sinne zu verrichten ( dies müssen die Servanten erledigen), sind aber in einem strengen Tagesrhytmus gefangen.
Die Hirachie ist genauestens festgelegt und unabänderlich. Ehrgeiz und Perfektion werden gefördert und sind ein Muss um an die Spitze zu kommen.
Auch Kendira sieht sich als Auserwählte und zweifelt nicht an dem System. Selbstständiges Denken ist für sie ein Fremdwort, genauso wie für ihre Freunde. Ihr Ziel ist es endlich in der Lichtburg dienen zu dürfen und sie ist diesem Ziel schon sehr nahe.
Dante ist ein Servant, der allen Übrigen dienen muss. Doch er gibt sich damit nicht zufrieden und beginnt, still und heimlich, am System zu rütteln. Er will aus Liberty 9 fliehen und ahnt das auch die Electoren in Gefahr schweben. Als er Kendira näher kennenlernt will er sie vor dem lebensgefährlichen Dienst in der Lichtburg retten und schürt ihre Zweifel, die mit der Zeit immer mehr werden. Doch wird es aus der Sicherheitszone ein Entkommen geben?

Der Roman ist für jugendliche Leser und junggebliebene Erwachsene gleichermaßen empfehlenswert.
In einer für uns fremden Welt, in der andere Ideale und Hirachien herrschen, schafft der Autor Spannung und die Gefühle von Jugendlichen authentisch darzustellen.
Die gesamte Umgebung von Liberty 9 wird hier so detailreich beschrieben das ein sofortiges Kopfkino beim Leser entstehen kann. Auch die Charaktere sind gut ausgefeilt und sympathisch dargestellt.
Besonders Kendira macht im Laufe der Geschichte einen großen Veränderungsprozess durch, ohne sich selbst dabei zu verlieren. Aber auch Nebencharaktere sind bunt und facettenreich dargestellt.

Die Darstellung von Kendiras Alltag hilft schnell in die Geschichte einzusteigen. Dies wird aber nicht langatmig oder langweilig dargestellt. Es ist eine gelungene Abrundung um den langsam ansteigenden Spannungsbogen besser hervorzuheben. Im letzten Drittel steigert sich diese Spannung sogar dramatisch und bis zum Ende packt fiebert man mit ob die Hauptcharaktere überleben und wie die losen Fäden noch verknüpft werden.
Hier muss nun auch gesagt werden das nicht alle offenen Fragen beantwortet werden. Dies ist nicht unbedingt ein Minuspunkt, da so dem Leser die Möglichkeit bleibt die Geschichte in die eine oder andere Richtung weiterzuspinnen. Die Botschaft des Buches selbst zu denken und vorsichtig zu sein, um nicht in einem System unterzugehen oder nur noch eine Nummer zu sein, wird hier nochmals vermittelt und der Leser zum Selberdenken angeregt.

Das Cover ist eine Augenweide und macht im Buchregal eine gute Figur.

Für mich eine klare Leseempfehlung und eine Vergabe von vier Sternen von Fünf. ****

Ich bedanke mich beim Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars.