Mittwoch, 16. März 2011

Buchrezension Die Vergolderin von Helga Glaesener

"Die Vergolderin " von Helga Glaesener
Verlag List
Gebundene Ausgabe
Historischer Roman
ISBN 978-3-471-0007-7

Autorin:  Helga Glaesener wurde in Niedersachsen geboren und studierte in Hannover Mathematik. Im Trubel ihrer fünfköpfigen Kinderschar begann sie 1990 mit dem Schreiben historischer Romane, von denen gleich der erste zum Bestseller avancierte. Sie lebt seit 2010 in Oldenburg.

Buch:
Elisabeth ist noch jung als ihre sterbende Mutter ihr die Verantwortung für die Geschwister Marga und Christian überträgt. Die Geschwister fliehen nach Braunschweig um dort bei dem Großvater eine neue Heimat zu finden. Dieser ist jedoch überhaupt nicht entzückt die Waisen aufnehmen zu müssen. Doch als er bemerkt wie geschickt Elisabeth das Vergolden beherrscht, lässt er sie die Aufträge bearbeiten. Selbst sind seine zitternden Hände nicht mehr dazu in der Lage. Offiziell darf natürlich davon keiner wissen, denn die Gilde hat nur männliche Mitglieder. Das Leben ist für Frauen nicht einfach und Elisabeth hadert sehr damit. Sie versucht Spiegel herzustellen und lässt sie über einen Freund aus der alten Heimatstadt verkaufen.
Als sie eines Nachts von so einem Treffen zurück nach Braunschweig kehren will, trifft sie auf eine Mörderbande und kann sich gerade noch verstecken. So lernt sie den blinden Kaufmann Martin Clavius kennen der ebenfalls nach Braunschweig unterwegs ist, aber ausgeraubt und verfolgt wurde. Martin will endlich die geheimnisvollen Umstände seiner Erblindung herausfinden, denn er hat nur noch eine schwache Erinnerung an das Leben vor seiner Erblindung. In seiner alten Heimatstadt will er nun das Geheimnis lüften. Doch sein Bruder und Vater wollen die Vergangenheit ruhen lassen und gehen noch weiter. Martins Bruder Gregor will Martin tot sehen und Elisabeth wird in den Kampf der Brüder hineingezogen. Dabei entstehen leise Gefühle zwischen Martin und Elisabeth.

Das Buch ist in einer flüssigen Sprache geschrieben und die Geschichte kann den Leser sofort in eine vergangene Zeit ziehen. Braunschweig im Jahre 1604 wird so wieder lebendig und vermittelt so manches Wissenswertes, wie zum Beispiel über das Vergolden zur damaligen Zeit. Die Charktere sind gut ausgearbeitet und haben Stärken und Schwächen, auch wenn sie ein wenig zu sehr in "Gut und Böse" unterteilt waren. Hier wären doch einige Grauzonen wünschenswert gewesen.
Besonders gut waren bei den Protagonisten emotionale Szenen beschrieben, die den Leser das Gefühl vermitteln die Figur immer besser kennen zu lernen. Man beginnt mitzufiebern und zu überlegen wie sich die Geschichte weiterentwickeln könnte. Elisabeth ist zwischen dem Versprechen auf die Geschwister zu achten und ihren Gefühlen Martins und Berthold hin und her gerissen. Hinzu kommt ihr Drang dem Vergolden nachgehen zu dürfen, obwohl sie weiß das die Gilde dies nie gestatten wird.
Die Spannung zog sich durch das ganze Buch und nur die Romantik hätte noch einen kleinen Tick mehr sein können. Das Cover des Buches ist durchschnittlich, doch ist zu Beginn ein Abdruck des Stadtplans von Braunschweig von 1606.

Ein großes Danke Schön an den Verlag List und Vorablesen die mir ein Rezensionsbuch zur Verfügung gestellt haben.

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